Aufgrund der Klimaerwärmung konnte eine zunehmende Häufigkeit großer Jahrgänge im Weinbau festgestellt werden. In den letzten 20 Jahren hat sich die Wachstumsperiode der Reben und die Reifung der Trauben extrem verschoben. Dass bereits Ende August bzw. Anfang September Trauben geerntet werden, bestätigte der Umweltbeauftragte des „Comité Interprofessionnel du Vin de Champagne“.
So konnten in der Champagne im Nord-Osten Frankreichs nicht nur höhere Erträge, sondern auch aufgrund der wärmeren Frühjahrs- und Sommermonate auch die Qualität der Produkte gesteigert werden. Für Champagner ist die Klimaerwärmung eindeutig von Vorteil. Bei mehr Sonnentagen können Trauben aufgrund durchschnittlich gestiegener Tageswärme länger reifen. Aus diesem Grund kommen Champagnerwinzer dem Ideal von Alkohol- und Säure auf natürlichem Weg immer näher.
Bei der Betrachtung des thermischen Profils großer Jahrgänge, wie etwa 1947, 1959, 1976 oder 1982 konnte festgestellt werden, dass in diesen Jahren vergleichbare Umweltverhältnisse herrschten. Auch die Geschäftleitung von Duval Leroy bestätigte, dass vor 1980 pro Jahrzehnt maximal drei gute Jahrgänge zu verzeichnen waren, danach haben sich große Jahrgänge vervielfacht. Aktuell bringt beinahe jede Ernte bestes Traubenmaterial und der Zusatz von Zucker kann reduziert werden.
Dem widerspricht jedoch das Champagner Haus „René Geoffroy“ im Marne Tal. So ist es der Ansicht, dass eine Rebe, welche früher reift, auch empfindlicher für Frühjahrsfröste ist. So gab es Rebflächen im Jahr 2003, wo die Hälfte der Ernte verloren wurde. Außerdem wandern durch die langsame Erwärmung auch Schädlinge aus südlichen Regionen in die Champagne. Und schließlich nehmen durch die globale Klimaerwärmung Wetterkapriolen zu.