Das Interesse eines Landwirts an der Herstellung von Schaumwein wuchs im Rahmen seiner Ausbildung. Er absolvierte eine Lehre auf einem Bauernhof im Welschland, zu welchem auch Rebflächen zählen. Doch beim Bauernhaus, östlich von Schlosswil gelegen, standen keine Reben, sondern Obstbäume. Aus diesem Grund wurde vor einigen Jahren damit begonnen, aus Apfelsaft Champagner herzustellen. Nach dem Studium von Fachliteratur wurden Messen besucht und Erfahrungen ausgetauscht.
Champagner aus Äpfeln herzustellen ist nicht so einfach. Zuerst werden Äpfel ganz normal gepresst und zwar die selben Sorten, welche sich auch zur Produktion von Apfelsaft eignen. Der frisch gepresste Saft wird anschließend in Fässern aus Kunststoff-Fässern vergoren, bis sich Hefe abgesetzt hat. Das nimmt etwa vier und acht Wochen an Anspruch. Der nächste Schritt ist, den Wein in drei Schritten zu filtern, um reinen Apfelwein zu erhalten. Anschließend wird der Apfelwein wiederum mit Hefe und Zucker versetzt, um eine zweite Gärung einzuleiten, dann wird der in Flaschen gefüllt. Verschlossen werden die Flaschen nicht mit einem Champagnerkorken, sondern mit so genannten Kronkorken, worauf sich die für Champagner typische Kohlensäure entwickelt. Die Gärung in der Flasche nimmt etwa 60 Tage in Anspruch. Da auch hier Hefe die Klarheit des Weins trübt, kommt ein Rüttelpult zum Einsatz und wie in der Champagne die Flaschen leicht gerüttelt und allmählich auf den Kopf gestellt, worauf sich die Hefe im Flaschenhals sammelt. Nach Abschluss dieses Vorgangs, wird die Flasche kurz geöffnet um den Hefepfropf heraus zu bringen.
Natürlich wird auch eine Dosage zugesetzt. Der Landwirt verrät aber nicht, woraus die Beigabe besteht. Zucker ist in jedem Fall dabei. Die Flaschen werden auch mit dem bekanntermaßen geformten Korken verschlossen und mit einem Drahtbügel gesichert. Jedes Jahr werden etwa 2000 Flaschen mit Apfel-Champagner gefüllt.